Grundlage für die Arbeiten und Vernetzungsaktivitäten im Innovationsschwerpunkt Nachhaltigkeit - Ressourcen und Energie wird ein Überblick über die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen im Kontext international, europäisch und national anerkannter Zertifizierungssysteme einschließlich ihrer Nachhaltigkeitsanforderungen sein. Darüber hinaus werden die Anrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe und erneuerbarer Kraftstoffe nicht biologischen Ursprungs (RFNBO) auf die Kraftstoffmärkte, der Umgang mit Ressourcen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten und die Umsetzbarkeit von Nachhaltigkeitsanforderungen diskutiert. Im Fokus der Vernetzungsaktivitäten stehen auch die bestehenden und geltenden Nachhaltigkeitsanforderungen, mögliche Lücken und weiterer Handlungsbedarf. Der Innovationsschwerpunkt Nachhaltigkeit wird von Expertinnen und Experten des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) der Beratungsfirma Meo Carbon Solutions und des International PtX Hub geleitet.

„Nachhaltigkeitsaspekte im Bereich der erneuerbaren Kraftstoffe können nur in einer ganzheitlichen Betrachtung und unter Einbeziehung der verschiedenen Akteure adressiert werden. Insbesondere durch diese notwendige Vernetzung können Lücken identifiziert und Lösungsansätze erarbeitet werden.“

 

Dr. Ing. Franziska Müller-Langer

Nachhaltigkeitsaspekte in Regulierungen

Der aktuelle Stand der Regulative und deren nationale Umsetzung in Deutschland im Hinblick auf die Treibhausgasbilanzierung ist von großer Bedeutung. Es gibt verschiedene Zertifizierungssysteme, die bereits etabliert sind und Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen unterstützen. Darüber hinaus existieren anerkannte und öffentlich zugängliche Tools, die eine vereinfachte Treibhausgasbilanzierung ermöglichen. Die Nutzung solcher Tools ist empfehlenswert, um den Prozess der Bilanzierung effizienter zu gestalten und gleichzeitig den Anforderungen der Regulative gerecht zu werden.

Ressourcen für nachhaltige Kraftstoffe

Die Kategorisierung der Ressourcen im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Direktive (kurz RED) hat bedeutende Konsequenzen und sollte im Sinne der Nachhaltigkeit zielführend und praktikabel sein. Unter Berücksichtigung dessen ergeben sich je nach Randbedingungen unterschiedliche Mengen erneuerbarer Kraftstoffe aus verschiedenen Kohlenstoffquellen. Zudem ist zu berücksichtigen, unter welchen Randbedingungen langfristig ausreichende Mengen an Ressourcen zur Verfügung stehen, wenn gleichzeitig ebenso ein steigender Bedarf in anderen Sektoren relevant ist. Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche Auswirkungen das Kaskadenprinzip z.B. für Holz auf fortgeschrittene Biokraftstoffe hat.

Weitere Handlungsfelder im Projektverlauf

  • Sicherheit Nachhaltigkeitsanforderungen in Zertifizierungssystemen gegenüber möglichem Missbrauch
  • Weiterentwicklungen Nachhaltigkeitsanforderungen im Kontext des EU Green Deals
  • Anrechenbarkeiten von Kraftstoffen aus kombinierten strom- und biomassebasierten Technologien
  • Ausgestaltung der Betrachtungsebene Tank-to-Wheel / Wake
  • Anrechenbarkeit Negativ-Emissionen (z.B. aus BECCS) und Bilanzierung von biogenem und fossilem Kohlenstoff